ZUM GEDENKEN AN DÖLF BOLLIGER – AFV EHRENPRÄSIDENT

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Abschied Döf Bolliger, Gedenken Dölf BolligerZum Gedenken an Dölf Bolliger, AFV-Ehrenpräsident

Völlig unerwartet ist Dölf am Montag, 02.10.017 an Herzversagen von uns gegangen. Noch am Freitag zuvor war er auf Forellenpirsch an seinem Lieblingsgewässer der Surb und brachte Dorli mit Stolz 2 prächtige Forellen heim. Dölf hinterlässt eine tiefe Lücke in der Fischerei. Sein ausserordentliches Wissen, seine enorme Leistung zu Gunsten der Fischerei und der Gewässer sind beispiellos.

Von seiner praktischen Erfahrung haben wir im Vorstand profitiert. Was er unter Engagement verstand hat bei uns neue Dimensionen aufgezeigt. Seine mahnenden Worte : „Man muss immer sachlich und ehrlich argumentieren. Akzeptanz geniesst man nur durch vertieftes Fachwissen, starkes Auftreten und korrektes Verhandeln. Überzeugen kannst Du vor allem mit sachlichen Fakten und Beweisen. Kritik wird nur akzeptiert, wenn man Beispiele die besser funktionieren vorweisen kann.“ Unzählige Projekte an Gewässern, wie Fischaufstiegshilfen  hat er mitgestaltet und zum positiven Gelingen beigetragen, wie zum Beispiel beim Umgehungsgewässer Stroppel. Viele Missstände hat er aufgedeckt und bei Bedarf mit Beschwerde reagiert. Dafür hat er nicht nur Lob und Freunde erhalten.

„Dölf Bolliger, ein Leben im Einsatz für lebendige Gewässer“ das Buch könnte in Fischerkreisen ein Bestseller werden. Das war aber nur möglich, weil Dorli ihm die Freiheit dafür gab und dafür zurück stand. Deshalb gebührt Dorli ein grosses Dankeschön und Respekt für die grosse Unterstützung für Dölf.

Der Vorstand des AFV entbietet der Trauerfamilie, insbesondere seiner Ehefrau Dorli seine tiefe Anteilnahme. Wir werden Dölf ein ehrendes Andenken bewahren.

Dölfs Vorstandstätigkeit:

1983 -1994 präsidierte er den Fischverein Killwangen. 1990 wurde Dölf unter dem Präsidenten Werner Bähler in den AFV Vorstand gewählt. Auf Grund seiner ausserordentlichen Fachkenntnisse wurde ihm das Mandat Gewässerschutz zugewiesen. 1993 erfolgte die Wahl zum Präsidenten des AFV dem er von 1993 bis 2009 vorstand. Anlässlich seiner Rücktrittsrede dankte er all denen die ihn während seiner Amtszeit unterstützt haben. Hoch und Tiefs habe er erlebt, doch heute dürfe er mit gutem Gewissen das Vereinsschiff seinem Nachfolger übergeben. Am 04.04.2009 anlässlich  der DV in Klingnau wurde Dölf zum Ehrenpräsidenten gewählt.

Hier nur einige seiner Höhepunkte während seiner Verbandstätigkeit:

Nach langjährigen Verhandlungen mit Bird Life im 2001 wurde eine Übereinkunft für Hegemassnahmen Kormoran und Aeschenschutz in der Reuss bei Sins und im Rhein bei Bad Zurzach erzielt. Die positiven Ergebnisse bei den Aeschenlarvenzählungen führten zur heutigen Lösung. Auf Antrag des AFV wurde das Aeschenlarvenmonitoring  im gesamten Kanton etabliert.

Im 2004 konnte der AFV unter der Leitung von Dölf mit beharrlichen und taktischen Verhandlungen, eine Schadenforderung zufolge Gewässerverschmutzung durch die Papierfabrik Perlen durchsetzen.

Im 2006 war der AFV massgebend an der erfolgreichen Unterschriftensammlung für die Gewässerschutzinitiative „lebendiges Wasser“ beteiligt.

Beim Kraftwerk Neu Rheinfelden setzte sich Dölf vehement und mit Erfolg für das Umgehungsgewässer ein, entgegen den Gegnern, die aus historischen Gründen das alten Werk stehen lassen wollten.

2008 fanden 2 Volksabstimmungen über das Aarg.- und das Schweizerische Verbandsbeschwerderecht statt. Der AFV hat sich vehement und mit Erfolg für eine Ablehnung eingesetzt.

Etablierung der Kantonalen Fischereikommission (FiKo) unter der kompetenten Leitung  von Grossrat (iR) Dr. Ruedi Jost, als ein wichtiges Bindeglied zum AFV und als Plattform bei der Lösung von fischereitechnischen – und gewässerökologischen Problemen.

Aber auch Enttäuschungen musste Dölf hinnehmen, wie z.B.:

Die Austritte aus dem AFV des Fischereivereins Rheinfelden und der Sportfischervereins  Hallwilersee.

Schwierige mangelnde Zusammenarbeit mit den Verwaltungsstellen wie zum Beispiel bei der Beanstandung der untauglichen Fischzählanlage beim Umgehungsgewässer KW Ruppoldingen.

Das gleiche wurde auch bei der Fischzählanlage Rupperswil festgestellt.

Dölf’s 1-tes Ziel war:

Einen finanziellen starken Verband zu schaffen, was ihm innert wenigen Jahren gelang. Dies ermöglichte es dem AFV seine Rechte notfalls auf dem Rechtsweg geltend zu machen, was sich bewährt hat.

Dölfs 2-tes Ziel war:

Sich das notwendige Wissen für einen wirkungsvollen Gewässerschutz anzueignen und zu verbessern, um dies auch in der Praxis wirkungsvoll umzusetzen. Aller Anfang war schwer, auch für Dölf. Etliche Jahre gingen vorüber bis der Durchbruch gelang und die Akzeptanz Früchte trugen. Dölf hat sich ein Know How erarbeitet, das selbst von Fachstellen und Kraftwerksbetreibern anerkannt und gefragt war.

Dölfs 3-tes Ziel war:

Möglichst viele Fischer zu ermuntern, das Wissen über die Fischerei auf weitere ökologisch zusammenhängende Fachgebiete auszudehnen. Die Fischerei ist im Wandel, wie auch unsere Gesellschaft. Wir müssen uns kritischen Auseinandersetzungen stellen können, sei dies durch Unterstützung aus Politik oder in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden. Es gilt sachlich, klar, kompetent, und mit einem soliden Leistungsausweis aufzutreten, damit wir die Angelfischerei auch in Zukunft sichern können. Nur Fische fangen ist noch lange kein Leistungsausweis.

Danke Dölf,

Dein Geist und Dein visionäres Vermächtnis soll weiter leben.

Namens des AFV Vorstands
Vizepräsident Hans Brauchli
Präsident Kurt Braun

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