Der Fischer frönt einem Hobby wie ganz viele andere Menschen auch. Ob es nun Segeln, Reiten, Skifahren oder Golf ist, in der Regel kostet solch ein Hobby eine erhebliche Summe.
Zeichnung: Tanja Binder
Denn statistisch gesehen gibt ein Mitteleuropäer ca. 1’000 Euro pro Jahr fürs Angeln aus. Wo wir als Anglerinnen und Angler dieses Budget verbrauchen, ist uns selbstverständlich klar – bei Angelausrüstung, Angelreisen, Literatur, eventuell Booten, Patenten und Lizenzen. Da kommt schnell eine schöne Summe zusammen. Und die Industrie lockt uns mit ihren alljährlichen Innovationen und «Gadgets» in die Kauffalle wie sie die kleinen Kinder an der Supermarktkasse zu Süssigkeiten verführt.
Aber wo ist das Problem, werden sich einzelne Leserinnen und Leser sicherlich fragen? Für so ein erholsames und glückseliges Hobby darf doch ruhig etwas mehr Geld ausgegeben werden.
Abgesehen davon gibt es andere, erheblich kostspieligere Freizeitbeschäftigungen. Oder haben wir bei der Aufzählung der Budgetposten etwas vergessen? Ist mit den Fischerutensilien und den Lizenzen alles abgegolten? Sind die Fische, die wir hoffentlich fangen, gratis in der Kalkulation inbegriffen? Gibt es vielleicht noch weitere, versteckte (Personal)-Kosten? Etwa ehrenamtliche Arbeitsstunden in Vereinen, Verbänden und weiteren Institutionen? Machen wir selber da auch mit und haben somit unseren Beitrag geleistet? Vielleicht wäre es für 2017 ein guter Vorsatz, diese Organisationen, welche viel zu natürlicheren Gewässern und besserem Fischbestand beitragen, mit einem kleinen Obolus zu unterstützen. Zumindest sollten wir bei der nächsten Erhöhung der Mitgliederbeiträge im Verein oder Verband diese Non-Profit Tätigkeiten solidarisch unterstützen. Die geforderten Kleinbeträge haben wir mit Verzicht auf weniger wichtige Dinge ruck, zuck wieder eingespart. Fahren wir zum Beispiel in die Angelferien, ist das Budget selten Anlass für grössere Diskussionen.
Warum sollen wir aber genau vor der Haustüre sparen? Dort wo wir übers Jahr viele Kurzurlaube geniessen dürfen?
Quelle: Textauszug wurde freundlicherweise vom «Der Alpenfischer» zur Verfügung gestellt.
